Koloniale Bilderwelt und Subjekt. Oder: whiteness, blackness & gender: Zur Verschränkung von Rassismus und Sexismus
Ursprünglich erschienen: In Reader für Crossover-Konferenz (Bremen Dezember 2001)
Vom 17. – 20. Januar 2002 findet in Bremen die 1. cross-over-conference statt – mit dem Untertitel: Machtnetze attackieren! Ziel dieser conference ist es, gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse auf ihre jeweiligen Verzahntheiten hin abzuklopfen, also mit einem Anspruch ernst zu machen, welcher zwar regelmässig formuliert, viel zu selten jedoch umgesetzt wird. Konkret heisst das: Geplant sind ausschliesslich workshops, die 2 oder mehr Herrschaftsverhältnisse miteinander verknüpfen, wie z.B. Heterosexismus und Kapitalismus oder Sexismus und Antisemitismus. In diesem Sinne soll im Folgenden anhand eines konkreten Verknüpfungsbeispieles veranschaulicht werden, worin denn theoretischer wie praktischer Nutzen eines solchen Vorgehens besteht.
Vorspiel: Kolonialer GAU auf dem 3. + 4. antirassistischen Grenzcamp
Wir für uns sind zu der Schlußfolgerung gekommen, dass es besser ist, auf dem Camp keine weißen Frauen anzusprechen, laufen wir doch andernfalls Gefahr, einmal mehr Sexismusvorwürfen ausgesetzt zu sein.‘ So in etwa lautete die Einschätzung zweier Männer von The Voice Africa Forum bzw. der Flüchtlinsinitiative Brandenburg, formuliert während einer überwiegend konstruktiven Sexismus-Rassismus-Diskussion, welche in den letzten 3-4 Stunden des ansonsten über weite Strecken grotesk verlaufenen Abschlußplenums auf dem diesjährigen antirassistischen Grenzcamp in Frankfurt/Main erfolgt ist.
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