Gerechtigkeitsgau in Glasgow. UN-Klimagipfel verzögert einmal mehr finanzielle Unterstützung für globalen Süden
Beilage von Afrique-Europe-Interact in der bundesweiten Ausgabe der tageszeitung taz (18. Dezember 2021)
Vieles spricht dafür, dass sich – im Vergleich zu 2010 – die weltweiten CO2-Emissionen bis 2030 um 13 Prozent erhöhen werden. Und das, obwohl eine Reduzierung um 45 Prozent nötig wäre, um die 2015 beim Weltklimagipfel in Paris vereinbarte Beschränkung der Erderhitzung auf 1,5 Grad tatsächlich erreichen zu können. Umso wichtiger ist es, dass beim jüngsten Weltklimagipfel in Glasgow diverse Beschlüsse gefällt wurden, die die Tür zum 1,5 Grad-Pfad zumindest einen Spalt breit offen halten. Gleichwohl wäre es irreführend, Glasgow als Erfolg zu präsentieren. Einmal mehr zeigte sich, dass die Interessen des globalen Südens wenig Gewicht haben – trotz der allgemein anerkannten Tatsache, wonach die arme Hälfte der Weltbevölkerung zwar am stärksten von der Klimakrise betroffen ist, gleichzeitig aber deutlich unter dem kritischen Schwellenwert von 2 Tonnen CO2-Verbrauch pro Person und Jahr bleibt.
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