Wichtige Studien und Reports 2021

Kernforderungen zur deutschen Sahelpolitik

Von Sahel-Ausschuss der Vereinigung für Afrikawissenschaften in Deutschland, November 2020

Die VAD-Mitgliederversammlung im September 2020 hat einen Ausschuss „Sahel“ eingesetzt, der sich aus wissenschaftlicher Sicht mit der äußerst kritischen Lage in den Ländern des zentralen Sahel und der Politik der Bundesregierung befasst.

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Rückblick II: Wie sich die Krise zu einem Flächenbrand im gesamten Sahel entwickelte (2016 bis 2020)

Zunächst war das Konfliktgeschehen auf den Norden Malis konzentriert (vgl. Rückblick I). Doch seit 2015/2016 dehnten sich die Auseinandersetzungen auf das Zentrum des Landes und von dort auf Burkina Faso und Niger aus. Zudem änderten sich die Konfliktkonstellationen. Zunehmend spielten auch Konflikte zwischen verschiedenen Gemeinschaften und Ethnien eine wichtige Rolle – ausgehend von sozialen, durch den Klimawandel verstärkten Interessensgegensätzen. Jenseits davon wurde immer offensichtlicher, dass die internationalen Truppen ihre Aufgabe nicht angemessen erfüllen konnten. Dabei geriet vor allem die von Frankreich getragene Antiterror-Operation Barkhane immer stärker in die Kritik – und im Windschatten davon auch die UN-Friedensmission MINUSMA. Konkret wurde bzw. wird Frankreich vorgeworfen, eigene Interessen zu verfolgen und mit seinem robusten Anti-Terrorkampf die Konflikte eher zuzuspitzen anstatt zu lösen. Wie in Rückblick I möchte ich auch für die Jahre 2016 bis 2020 auf die Webseite von Afrique-Europe-Interact verweisen, insbesondere die Rubrik Krise im Sahel: Hintergrund-Artikel (seit 2012).

Rückblick I: Wie alles anfing: Tuareg-Aufstand, Putsch und französische Militärintervention in Mali (2012 bis 2015)

Mit Staunen nahm die Welt 2012 zur Kenntnis, dass der malische Staat innerhalb kürzester Zeit wie ein Kartenhaus zusammengebrochen war. Begonnen hat es im Januar 2012 mit einem gemeinsam von Tuareg und Islamisten getragenen Aufstand im Norden des Landes. Im März 2012 folgte ein Putsch in der Hauptstadt Bamako, der von beträchtlichen Teilen der Bevölkerung begrüßt wurde. Hinter der Zustimmung steckte, dass sich die Menschen über die Art und Weise empört zeigten, wie die Regierung unter dem langjährigen Präsidenten Amadou Amani Touré entscheidend zum Zustandekommen der Krise im Norden beigetragen hatte.

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